Der belgische Jesuit Ferdinand Verbiest erfand einen Dampfwagen, bevor Benz, Daimler und Maybach lebten. Wenn wir vom Auto sprechen, meinen wir ein selbstangetriebenes Fahrzeug, das nicht unbedingt für den Personentransport konzipiert war.
Verbiest entwickelte den Entwurf in den 1670er Jahren während einer Mission in China. Tatsächlich diente seine Erfindung lediglich der Unterhaltung von Kaiser Kangxi. Es war 65 cm lang, hatte einen runden Kessel und war nicht für den Transport eines Menschen geeignet. Dennoch konnte es sich autonom bewegen.
Einzelheiten zu seiner Erfindung sind in seinem Werk "The Astronomia Europaea" zu finden. Obwohl keine ursprünglichen Pläne mehr vorhanden sind, haben IngenieurInnen des italienischen Automobilherstellers Brumm im Jahr 2002 ein funktionierendes Modell nachgebaut, das auf den Beschreibungen von Verbiest basierte.
Guglielmo Marconi wird oft mit der Erfindung des drahtlosen Telegrafensystems in Verbindung gebracht, aber der brasilianische Priester Roberto Landell de Moura sollte ebenfalls erwähnt werden, weil er Pionierarbeit bei der Audioübertragung über weite Strecken leistete.
Landell erfand 1899 die heutige Amplitudenmodulation (AM). Der Priester patentierte die Idee, konnte jedoch keine Investoren für seinen Wellensender gewinnen.
Der portugiesische Priester Bartolomeu Lourenço de Gusmão wurde in Brasilien geboren, studierte aber in Lissabon und Coimbra. Er war der erste Mensch, der sich mit der Idee unterschiedlicher Luftdichten und der Frage, wie leichtere Objekte fliegen könnten, beschäftigte.
Gusmão präsentierte die Idee seiner Flugmaschine König João V. von Portugal, der ihn 1709 einlud, sie dem königlichen Hof vorzustellen. Der Priester ließ erfolgreich einen kleinen Papierballon steigen, der mit erhitzter Luft angetrieben wurde.
Gusmãos Entwurf war nicht für den Transport gedacht, war aber dennoch ein wichtiger Schritt in der Luftfahrt und führte 1783 zum Heißluftballon im Montgolfière-Stil.
Bartolomeu Lourenço de Gusmão entwarf auch ein konzeptionelles feuerbetriebenes Luftschiff namens "Passarola", eine Idee, die er 1709 dem portugiesischen König vorstellte. Leider wurde sie nie verwirklicht.
Der polnische Einwanderer Casimir Zeglen, der Priester von St. Stanislaus, der größten polnischen Kirche in den USA, war, erfand die kugelsichere Seidenweste.
Die Erfindung wurde durch die Ermordung des Chicagoer Bürgermeisters Carter Harrison (Bild) im Jahr 1893 angestoßen.
Im Jahr 1897 zeigte Casimir Zeglen, wie seine Erfindung funktionierte, indem er sich öffentlich in Chicago anschießen ließ. Doch als die Kugeln immer stärker wurden, war die kugelsichere Seidenweste 1913 nicht mehr nutzbar.
Der Schotte Alexander Bain entwickelte in den 1840er Jahren ein Gerät, um Bilder über ein Kabel zu senden. Es gab jedoch ein Problem mit der Synchronität zwischen Sender und Empfänger. Der italienische Priester Giovanni Caselli hat dieses Problem gelöst.
Caselli schuf den Pantelegraphen, den Vorläufer des modernen Faxgeräts. Mit einer Höhe von 1,8 Metern war es ein ziemlich großes Gerät.
Es gefiel Kaiser Napoleon III. so gut, dass er damit 1865 Paris und Lyon verband. Das war fast ein Jahrzehnt bevor das Telefon erfunden wurde!
"Die langlebigste Batterie der Welt" wurde laut Guinness World Records 1812 vom italienischen Priester Giuseppe Zamboni entwickelt.
Die betreffende Batterie treibt seit mindestens 1840 eine Glocke im Clarendon Laboratory der Universität Oxford an. Die Zambonisäule ist eine frühe Form einer elektrischen Batterie.
Die langlebige "elektrostatische Batterie" bestand aus Scheiben aus Silberfolie, Zinkfolie und Papier. Oder zumindest glauben die WissenschaftlerInnen das. Sie werden es wohl erst genau wissen, wenn die Glocke aufhört zu funktionieren und sie sie öffnen. Bis dahin können wir nur Zambonis Erfindung feiern.
Die Erfindung dieser wichtigen Komponente für elektrische Transformatoren wird dem irisch-katholischen Priester Nicholas Callan zugeschrieben.
Callans Erfindung war entscheidend für den wissenschaftlichen Fortschritt im 19. Jahrhundert. Ohne sie gäbe es weder Radiowellen noch Röntgenstrahlen.
Im Jahr 1821 erfand der englische Wissenschaftler Michael Faraday (im Bild) den ersten Elektromotor, indem er Elektromagnetismus in mechanische Energie umwandelte. Faraday schuf auch den ersten Dynamo, einen elektrischen Generator, der mechanische Energie in Elektrizität umwandelt.
Dann verbesserte der ungarische Benediktinerpriester und Physiker Anyos Jedlik Faradays Entwürfe und legte so die Grundlagen des modernen Gleichstrommotors.
Jedlik erfand 1861 einen "unipolaren Induktor", sechs Jahre bevor Werner Siemens und Charles Wheatstone ihr "dynamo-elektrisches Prinzip" vorstellten. Der ungarische Priester machte seine Erfindung nie öffentlich, sodass Siemens und Wheatstone dafür Anerkennung erhielten.
Die Erfindung des Verbrennungsmotors wird oft fälschlicherweise Etienne Lenoir im Jahr 1859 oder Nicolaus Otto im Jahr 1861 zugeschrieben, was beides falsch ist. Er wurde tatsächlich 1856 vom italienischen Ingenieur und Priester Eugenio Barsanti erfunden.
Während seiner Lehrtätigkeit am Collegio San Michele in Volterra, Italien, entwickelte der Priester gemeinsam mit dem Ingenieur Felice Matteucci den ersten Motor. 1858 entwickelte er einen Zweizylindermotor mit 5 PS.
Eugenio Barsanti starb am 16. April 1864, als gerade über einen Produktionsvertrag verhandelt wurde. Da es Matteucci an kaufmännischen Fähigkeiten mangelte, verlor er den Fertigungsauftrag an Nicolaus Otto (im Bild).
Giovanni Caselli war durchaus ein produktiver Erfinder. Weitere seiner Erfindungen sind der nautische elektrische Torpedo, das hydromagnetische Ruder und der Cinemograph (der die Geschwindigkeit von Zügen maß).
Ein Barozyklonometer ist ein Gerät zur Bestimmung der Position und Bewegung eines Zyklons. Es wurde 1897 vom spanischen Jesuitenpriester José María Algué erfunden.
Algué verbrachte den größten Teil seines Lebens auf den Philippinen, wo er ein Gerät entwickelte, das ein Barometer und ein Zyklometer kombinierte und es ermöglichte, tropische Taifune zu verfolgen.
José María Algué erfand außerdem den Mikroseismographen, der durch Stürme auf See verursachte Mikrobeben aufspürte.
Quellen: (Listverse) (ScienceAlert) (NPR)
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LIFESTYLE Erfinder
Menschen haben im Laufe der Geschichte zahlreiche Erfindungen gemacht – von einfachen Werkzeugen bis hin zu modernster künstlicher Intelligenz. Einige dieser Erfindungen sind dabei natürlich relevanter als andere, und auch die ErfinderInnen selbst werden unterschiedlich gewürdigt.
Obwohl Wissenschaft und Religion meist als Gegensätze gelten, arbeiteten sie über Jahrhunderte hinweg oft zusammen. Tatsächlich waren es viele Priester, die durch innovative Ideen zu bedeutenden Erfindungen beigetragen haben.
In dieser Galerie erinnern wir an einige der größten Erfindungen von katholischen Priestern. Neugierig? Klicken Sie sich einfach durch die Galerie.