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Farben sind ein wichtiger Teil unseres Lebens, doch die Art, wie wir sie wahrnehmen und benennen, hängt stark von Sprache, Kultur und Wahrnehmung ab. Während einige Sprachen, wie Englisch, einen umfangreichen Farbwortschatz haben, ist dies in anderen weniger der Fall. Diese Unterschiede haben Forscher fasziniert und unsere Wahrnehmung von Farben herausgefordert.

Neugierig? Klicken Sie sich durch die Galerie an und entdecken Sie, wie Farben ein einzigartiges Muster auf unserem Planeten bilden.

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Sprachen beeinflussen, wie wir Farben wahrnehmen und benennen. Wenn einem Deutsch sprechenden Menschen beispielsweise die drei verschiedenen Farben in diesem Bild angezeigt würden, würde er oder sie sie normalerweise als Blau, Lila und Braun bezeichnen, aber Wobé-Sprecher an der Elfenbeinküste verwenden für alle drei einen einzigen Begriff: "Kpe".

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Dies liegt interessanterweise daran, dass die meisten Sprachen nicht über die gleiche Anzahl grundlegender Farbkategorien verfügen. Englisch hat 11, Russisch hat 12 und einige, wie Wobé, haben nur drei. Deutsch übrigens hat 7 grundlegende Farbkategorien.

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Wenn eine Sprache nur drei oder vier grundlegende Farbbegriffe hat, können ForscherInnen oft vorhersagen, welche Farben benannt werden. In Wobé beispielsweise gibt es drei Farbkategorien: Kpe, Pluu und Sain, was dunkel, hell und rot bedeutet. Warum ist das so?

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Jede Sprache hat unterschiedliche Namen für Farben. Sprach-ForscherInnen interessieren sich dabei weniger für die Übersetzungen dieser Namen, sondern dafür, welche Farben überhaupt benannt werden.

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Farbe ist nicht grundsätzlich in Kategorien unterteilt, sondern existiert tatsächlich als kontinuierliches Spektrum. Es ist nicht offensichtlich, warum bestimmte Farben Namen erhalten und andere nicht.

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Früher dachten AnthropologInnen, dass Kulturen zufällig entscheiden, welche Farben sie benennen. Diese Idee war bis in die 1960er Jahre weit verbreitet, bis ForscherInnen anfingen, Muster in der Art und Weise zu entdecken, wie Sprachen Farben ordnen und benennen.

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Im Jahr 1969 stellten Paul Kay und Brent Berlin (zwei Forscher von der Universität Berkeley) die Annahme der AnthropologInnen in Frage, als sie ein Buch veröffentlichten, das konsistente Muster in allen Sprachen zeigte.

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Kay und Berlin hatten eine Studie mit 20 TeilnehmerInnen durchgeführt, die jeweils unterschiedliche Sprachen sprachen. Die TeilnehmerInnen wurden gebeten, sich 330 Farbchips anzusehen und sie nach den grundlegenden Farbbegriffen ihrer Sprache zu kategorisieren.

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Die ForscherInnen fanden ein universelles Muster bei der Benennung von Farben. Wenn eine Sprache sechs Grundfarben hatte, waren es fast immer schwarz (oder dunkel), weiß (oder hell), rot, grün, gelb und blau. Hat eine Sprache nur vier Farben, dann waren es schwarz, weiß, rot und entweder gelb oder grün.

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Gab es in einer Sprache nur drei Farbbegriffe, waren diese immer Schwarz, Weiß und Rot. Die ForscherInnen vermuteten, dass Sprachen mit weniger Farbbegriffen einer festen Reihenfolge folgten, wenn es um die Benennung von Grundfarben ging.

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Kay und Berlin fanden heraus, dass die ersten Farbbegriffe, die in einer Sprache entstanden, immer Schwarz (oder dunkel) und Weiß (oder hell) waren. Danach kamen Rot, Grün, Gelb, Blau und später andere Farben wie Braun, Orange, Rosa und Lila hinzu. Diese Entdeckung war eine wichtige Neuerung in der Forschung. Allerdings waren sie nicht die ersten, die sich mit der Frage beschäftigten, wie und warum Sprachen Farben benennen.

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Im Jahr 1858 stellte William Gladstone (der spätere britische Premierminister) fest, dass es in den antiken griechischen Werken Homers an eindeutigen Farbbegriffen mangelte. Homer benutzte oft dieselben Wörter für verschiedene Dinge, wie zum Beispiel Lila, um Blut, Wellen und Regenbögen zu beschreiben.

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Homer beschrieb das Meer auch als "weinfarben". Überraschenderweise konnte Gladstone keine Erwähnung der Farben Blau oder Lila in Homers Werken finden.

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Einige ForscherInnen vermuteten fälschlicherweise, dass antike Gesellschaften, wie sie in Homers Texten dargestellt werden, farbenblind gewesen seien. Dieses Missverständnis beruhte eher auf der eingeschränkten Verwendung von Farbbegriffen als auf der tatsächlichen Unfähigkeit, bestimmte Farbtöne wahrzunehmen.

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Im 19. Jahrhundert untersuchte der Anthropologe W.H.R. Rivers Stämme in Papua-Neuguinea. Er fand heraus, dass einige nur Wörter für Schwarz, Weiß und Rot hatten, während andere auch Blau und Grün benannten.

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Rivers dachte, dass die Anzahl der Farbbegriffe in einer Sprache die kulturelle und geistige Entwicklung einer Gesellschaft zeigt. Er behauptete, dass Gesellschaften mit weniger Begriffen weniger entwickelt seien. Diese Idee war jedoch rassistisch und wurde als voreingenommen und unbegründet entlarvt.

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Im Gegensatz zu Rivers vermieden die Forscher Berlin und Kay solche rassistischen Schlussfolgerungen, ihre erste Studie stieß jedoch auf viel Kritik. KritikerInnen wiesen darauf hin, dass die 20 TeilnehmerInnen der ursprünglichen Studie eine viel zu kleine Stichprobengröße darstellten. Darüber hinaus waren alle TeilnehmerInnen zweisprachig und kamen aus industrialisierten Gesellschaften. Daher mangelte es der Studie an Vielfalt.

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Eine Herausforderung bei der Farbforschung besteht darin, zu definieren, was als "grundlegender Farbbegriff" gilt. Einige Sprachen, wie Yele in Papua-Neuguinea, verwenden beschreibende Ausdrücke für Farben anstelle einzelner Grundbegriffe. Dies erschwert alle Vergleiche, die ForscherInnen möglicherweise zwischen Sprachen anstellen.

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Sprachen wie Yele aus Papua-Neuguinea benutzen Objekte, um Farben zu beschreiben. Zum Beispiel wird Baumsaft für Orange und Asche für Grau verwendet. Das zeigt, dass es verschiedene und komplexe Wege gibt, Farben zu kategorisieren und zu kommunizieren, da diese Begriffe für viele Farben stehen, aber keine eigenen Farbwörter sind.

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Die Hanunó’o-Sprache der Philippinen verwendet Farbbegriffe, die sowohl Farbe als auch Textur vermitteln. Ihre vier grundlegenden Farbbegriffe sind in einem Spektrum angeordnet, um Hell versus Dunkel, Stärke versus Schwäche und Nässe versus Trockenheit zu beschreiben.

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Die erste Studie von Berlin und Kay hatte Schwierigkeiten, Sprachen wie Hanunó’o zu berücksichtigen, in denen die Farbbenennung nicht genau mit Standardtests übereinstimmt. Tatsächlich ist die Art und Weise, wie Kulturen Farben wahrnehmen und klassifizieren, sehr komplex.

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Um auf Kritik zu reagieren, starteten Berlin und Kay Ende der 1970er Jahre die World Color Survey. Mithilfe des gleichen Kennzeichnungstests wie zuvor sammelten sie Daten von über 2.600 SprecherInnen von 110 schriftlose Sprachen und konzentrierten sich für eine breitere Perspektive auf nichtindustrialisierte Gesellschaften.

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Trotz anfänglicher Mängel bestätigte der World Color Survey die Hierarchie von Berlin und Kay. Mit einigen Anpassungen stellten sie fest, dass die meisten Sprachen bei der Entwicklung von Farbbegriffen derselben Grundreihenfolge folgten. Die neuere Studie stützte ihre ursprüngliche Theorie.

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Die World Color Survey ergab, dass 83 % der Sprachen in die von den ForscherInnen ursprünglich erstellte Farbhierarchie passen. In Sprachen gruppierten sich Farbbegriffe häufig um ähnliche Punkte im Farbspektrum. Diese Cluster entsprachen ziemlich genau den englischen Durchschnittswerten.

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Paul Kay erkannte in den Ergebnissen gemeinsame Muster. Er fand heraus, dass Sprachen Farben an ähnlichen Stellen aufteilen, auch wenn sie unterschiedlich viele Begriffe dafür haben. Das zeigt, dass Menschen ähnlich denken.

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Nachdem sie diese Hierarchie erstellt hatten, begannen Kay und Berlin zu hinterfragen, warum diese Hierarchie existiert. Warum erscheint in einer Sprache ein Wort für Rot vor einem Wort für Blau? Einige ForscherInnen haben vermutet, dass Farben nach ihrer Bedeutung in der Natur benannt werden.

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Rot erscheint früh, wahrscheinlich weil es sich von anderen Farben abhebt. Es kann an einer Vielzahl von Orten gefunden werden, darunter in Blut, Erde und sogar in Blumen.

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Vor der Industrialisierung war Blau in der Natur relativ selten. Diese Knappheit verzögerte wahrscheinlich seine Entstehung als grundlegender Farbbegriff in Sprachen und ist ein triftiger Grund, warum Homer den Farbbegriff in keinem seiner Schriften verwendete.

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Um die Farbhierarchie zu testen, nutzten Forschende Computersimulationen, um die Sprachentwicklung zu untersuchen. Dabei wurden Computerprogrammen verschiedene Farben gezeigt, und sie sollten Namen dafür finden.

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Im Laufe der Zeit handelten die Computer Namen für Farben aus, und die Reihenfolge, in der sie sie benannten (Rot, Grün, Gelb, Blau), entsprach weitgehend der von Berlin und Kay vorgeschlagenen Hierarchie.

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Die universellen Muster bei der Benennung von Farben zeigen, dass Menschen trotz kultureller Unterschiede viel mehr gemeinsam haben, als ihnen vielleicht bewusst ist. Vor allem in der Art und Weise, wie sie versuchen, die Welt zu verstehen.

Quellen: (Vox) (Encyclopedia Britannica) (Vocal Media)

Das könnte Sie auch interessieren: Die Farbe Blau: Warum sie in der Natur kaum vorkommt

Das überraschende Muster hinter Farbnamen auf der ganzen Welt

Das Erfinden von Wörtern für Farben scheint immer in der gleichen Reihenfolge zu geschehen

10/02/25 por StarsInsider

LIFESTYLE Sprache

Farben sind ein wichtiger Teil unseres Lebens, doch die Art, wie wir sie wahrnehmen und benennen, hängt stark von Sprache, Kultur und Wahrnehmung ab. Während einige Sprachen, wie Englisch, einen umfangreichen Farbwortschatz haben, ist dies in anderen weniger der Fall. Diese Unterschiede haben Forscher fasziniert und unsere Wahrnehmung von Farben herausgefordert.

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