Fast zwei Monate lang nach dem Einsturz des World Trade Center suchten Rettungskräfte in den Überresten nach Überlebenden. Die Zerstörung durch die Angriffe vom 11. September waren beispiellos und die Zahl an Todesopfern und Verletzten waren schockierend. Nach Angaben neuerer Berichte könnte die Anzahl an Todesopfern jedoch tatsächlich viel höher liegen als gemeldet, da weiterhin Menschen an Krankheiten sterben, die durch den Kontakt mit dem Rauch und Staub bei den Angriffen ausgelöst wurden.
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Laut der Webseite der Gedenkstätte und Museums des 11. Septembers kamen bei den Angriffen 2.977 Menschen ums Leben und Tausende wurden am World Trade Center, dem Pentagon und in Somerset County in Pennsylvania verletzt.
Heute, über 20 Jahre später, liegt die Anzahl der Todesfälle deutlich höher, da weiterhin Menschen an Krankheiten sterben, die auf den Staub und den Rauch, der bei den Angriffen freigesetzt wurde, zurückzuführen sind.
Nach Angaben der BBC sind aufgrund von Erkrankungen, die auf Staub und Rauch zurückzuführen sind, wie Krebs und Atemwegserkrankungen zweimal so viele Menschen gestorben wie bei den Angriffen selbst.
Die Gruppen von Menschen, die von den Krankheiten, die mit dem 11. September in Verbindung stehen, betroffen sind, reichen von Ersthelfern, von denen manche monatelang vor Ort waren, bis zu Kindern, die in der Nähe Schulen besuchten.
Die Arten von Erkrankungen, die die Überlebenden des 11. Septembers betreffen, sind sehr unterschiedlich und einige Menschen haben deutlich besseren Zugang zu Behandlungen als andere.
Seit 2011 bietet das World Trade Center (WTC) Gesundheitsprogramm der amerikanischen Regierung den Betroffenen der Angriffe vom 11. September medizinische Überwachung und Behandlung an.
Die vom WTC-Gesundheitsprogramm zur Verfügung gestellten Daten sind sehr nützlich, um zu verstehen, welche Arten von Krankheiten die Überlebenden des 11. September entwickelt haben.
Am häufigsten werden Fälle von weißem Hautkrebs und Prostatakrebs berichtet, es gibt jedoch auch andere wie Lymphome, Lungenkrebs und Mammakarzinome.
Andererseits haben viele Programmteilnehmende von Atemproblemen berichtet, von denen die meisten wahrscheinlich von einer starken Entzündungsreaktion durch die Inhalation des Staubs ausgelöst wurden.
Die Daten zeigen, dass viele Menschen, die vom 11. September betroffen waren, unter Atemwegserkrankungen leiden wie der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung und schmerzhafter chronischer Sinusitis.
Und dann gibt es noch all die Erkrankungen, die schwieriger zu erkennen sind. Laut dem WTC-Gesundheitsprogramm leiden viele seiner Mitglieder unter psychischen Erkrankungen.
Die Anzahl der Menschen, die unter Depressionen, Angststörungen, Panikstörungen und posttraumatischen Belastungsstörungen aufgrund der Angriffe auf das World Trade Center leiden, ist weiterhin hoch.
Mit dem Älterwerden und Eintritt in die Rente der Ersthelfer nehmen viele ihre Gesundheit ernster und die psychische Gesundheit gehört ebenfalls dazu.
Es gibt sogar Belege dafür, dass der Staub und Rauch der Zwillingstürme bei manchen Menschen, die damit in Kontakt kamen, kognitive Einschränkungen ausgelöst haben.
Nach Angaben der Studie, die diese Verbindung aufdeckte, könnte dies damit zusammenhängen, dass organische Neurotoxine in die Luft abgegeben wurden, als die Türme zusammenbrachen.
Viele der Menschen, die am stärksten von den Erkrankungen in Verbindung mit dem 11. September betroffen sind, waren Ersthelfer, die bereits kurz nach dem Angriff selbst an den Türmen ankamen.
Als eine riesige Wolke aus Staub und Rauch über Lower Manhattan, den East River und nach Brooklyn zog, eilten Notfallkräfte herbei, um die Ereignisse unter Kontrolle zu bekommen und Überlebende zu retten.
Die Luft, die sie einatmeten, war voller Staub und die folgende Forschung zeigte, dass sie sehr viel Asbest, Schwermetalle, Blei und andere giftige Materialien enthielt.
Das Einatmen dieser giftigen Luft hatte riesige Auswirkungen auf die Gesundheit der Rettungskräfte. 2024 machen sie etwa zwei Drittel aller Teilnehmenden des WTC-Gesundheitsprogramms aus.
Außerdem liegt die wahre Zahl an betroffenen Rettungskräften wahrscheinlich deutlich höher, da es sich dabei nicht nur um Menschen aus New York handelte.
Tatsächlich reisten Menschen aus allen 50 Bundesstaaten der USA und aus der ganzen Welt an, um nach den Angriffen zu helfen. Deshalb gestaltet sich die Erfassung des gesamten Ausmaßes des Problems als schwierig.
Und nicht nur die Rettungskräfte waren betroffen. Auch viele Bürger von New York entwickeln nach und nach Krankheiten, die mit dem Staub und Rauch zusammenhängen, die sie nach den Angriffen eingeatmet haben.
Lila Nordstrom war beispielsweise erst 17 Jahre alt und saß im Klassenzimmer, als die Zwillingstürme in sich zusammenfielen und Staub in ihre Schule eindrang.
Ihre Schule befand sich nur drei Straßenblöcke von den Türmen entfernt und sie glaubt, dass der Staub, den sie eingeatmet hat, der Hauptgrund für die Verschlimmerung ihres Asthmas war.
Wie bereits erwähnt, bietet das WTC-Gesundheitsprogramm Überwachung und Gesundheitsversorgung für die Menschen an, die von den Angriffen vom 11. September betroffen waren.
Dies hat vielen Menschen wichtige Vorteile gebracht, wie beispielsweise eine bessere Überlebenschance bei Krebs.
Tatsächlich sind die Überlebensraten bei Krebs nach Angaben der BBC unter den Ersthelfern des 11. Septembers höher als in der restlichen Bevölkerung, aufgrund von kostenloser Gesundheitsversorgung und besserer Überwachung.
Nur die Zeit kann zeigen, wie hoch die tatsächliche Anzahl an Todesopfern des 11. Septembers noch steigen wird, da die Menschen weiterhin an einer Reihe von Krankheiten erkranken, die eine Folge der Angriffe sind.
Gleichzeitig sprechen Ersthelfer und Überlebende des 11. Septembers weiterhin über ihre Erfahrungen, um mit den anhaltenden Schwierigkeiten umzugehen.
Quellen: (BBC) (911 Memorial & Museum)
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Die tatsächliche Anzahl von Todesfällen der Angriffe des 11. Septembers liegt deutlich höher als gedacht
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