Wo würden Sie am liebsten einsteigen?
Die Liste beginnt mit einer Zeile, die aus einem Schönheitswettbewerb zur Miss Universe stammen könnte. Es ist ein sehr weit gefasstes Ziel, die Armut zu beseitigen und soziale und wirtschaftliche Unterschiede zu verwischen.
Über 9 % der Weltbevölkerung, etwa 734 Millionen Menschen, leben in extremer Armut und müssen mit weniger als 1,80 Euro pro Tag auskommen.
Obwohl genügend Ressourcen vorhanden sind, um genügend Lebensmittel für alle zu produzieren, leiden über 690 Millionen Menschen an chronischem Hunger. Doch welche Maßnahmen gibt es derzeit, um etwas zu ändern?
Ujima Garden ist eine kleine urbane Landwirtschaftsinitiative in Nairobi, Kenia. Sie konzentrieren sich auf nachhaltige und biologische Anbaumethoden, um eine Vielzahl von Obst und Gemüse anzubauen. Ujima Garden versorgt nicht nur die örtliche Gemeinde mit frischen Produkten, sondern bietet auch Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten für Frauen und Jugendliche in der Region.
Die globale Gesundheit hat sich deutlich verbessert. Seit dem Jahr 2000 ist die Sterblichkeitsrate weltweit um 38 % gesunken. Trotzdem gibt es noch viel zu tun, damit alle Menschen Zugang zu guter Gesundheitsversorgung haben und gesundheitliche Ungleichheiten verschwinden. Ein wichtiges Ziel ist es, dafür zu sorgen, dass ältere Menschen eine hohe Lebensqualität genießen können.
Age UK ist eine gemeinnützige Organisation im Vereinigten Königreich, die Dienstleistungen und Unterstützung anbietet, um älteren Menschen dabei zu helfen, ihre Unabhängigkeit, Gesundheit und ihr Wohlbefinden in ihrem Zuhause zu bewahren. Sie bieten Dienstleistungen wie Begleitbesuche, Beurteilungen der häuslichen Sicherheit und Unterstützung bei alltäglichen Aufgaben an. Durch die Förderung des Alterns vor Ort und die Bereitstellung wesentlicher Ressourcen für ältere Menschen, damit diese ein erfülltes Leben in ihren eigenen vier Wänden führen können, fördert die Initiative auch das Gefühl der Autonomie.
Ungefähr 260 Millionen Kinder gehen nicht zur Schule, viele haben keinen Zugang zu hochwertiger Bildung. Während es an einigen Standorten schlechte Bildungssysteme gibt, führen Dänemark und Indonesien die Rangliste der nachhaltigsten Schulen an und bringen die beiden zusammen. Aber es gibt einen großen Unterschied.
Während die Grüne Schule Indonesiens nicht kostenlos ist, gibt es in Kopenhagen eine Reihe kostenloser öffentlicher Schulen, wie zum Beispiel die Utterslev Skole. Nachhaltigkeit ist in die Infrastruktur und den Lehrplan integriert, aber auch durch die Einbindung in das dänische öffentliche Schulsystem.
Trotz Fortschritten verdienen Frauen weltweit immer noch 23 % weniger als Männer. SDG 5 zielt auf Chancengleichheit, den Abbau geschlechtsspezifischer Vorurteile und die wirtschaftliche und soziale Stärkung von Frauen ab. Allerdings wird geschätzt, dass die Gleichstellung in 250 Jahren erreicht sein wird. Was wird aber jetzt getan?
In Kopenhagen wurde untersucht, wie viele Statuen von Frauen es in Dänemark gibt. Das Ergebnis: Es gibt mehr Statuen von Tieren als von Frauen. Um darauf aufmerksam zu machen, wurde im September 2022 eine Kunstinstallation auf dem Hauptplatz der Stadt aufgestellt. Sie bestand aus 50 leeren Sockeln mit den Namen bekannter dänischer Frauen. Außerdem wurde der Platz vorübergehend von "Kings Square" in "Queen's Square" umbenannt.
Erschreckenderweise haben 2,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu einer sicher verwalteten Trinkwasserversorgung.
Ecofiltro in Guatemala produziert und vertreibt erschwingliche Wasserfiltersysteme an ländliche Gemeinden und ermöglicht so den Zugang zu sauberem und sicherem Trinkwasser.
Im Jahr 2019 kamen 18,3 % der weltweit erzeugten Energie aus erneuerbaren Quellen. Zwar wird ein Teil davon kritisch als "Greenwashing" bezeichnet, aber der Anteil wirklich sauberer Energie wächst stetig. Es entstehen auch immer neue und spannende Ideen, um diese Energie zu gewinnen.
CopenHill ist eine Müllverbrennungsanlage in Kopenhagen, die Abfälle effizient in saubere Energie umwandelt. Es erzeugt nicht nur Strom und Wärme für Tausende von Haushalten, sondern fördert auch eine nachhaltige Stadtentwicklung durch die Einbindung von Freizeiteinrichtungen wie einer Skipiste und einer Kletterwand und verwandelt so das Konzept der Abfallwirtschaft in ein nachhaltiges und gemeinschaftsförderndes Unterfangen.
Das Thema Arbeitslosigkeit ist vor allem bei jungen Menschen ein großes Thema, wenn über SDG 8 gesprochen wird. Aber es steckt noch viel mehr dahinter.
Wussten Sie, dass SDG 8 die Verpflichtung der ArbeitgeberInnen umfasst, die Rechte der ArbeitnehmerInnen zu gewährleisten und ihr Leben zu schützen, falls sie zur Arbeit an einen gefährlichen Standort, in eine Stadt oder ein gefährliches Land versetzt werden? Es ist eine der Voraussetzungen dafür, dass ein Unternehmen als nachhaltig gilt.
Innovationen wie Hochgeschwindigkeitsinternet haben Milliarden Menschen auf der ganzen Welt miteinander verbunden, aber es gibt immer noch eine digitale Kluft. Dies ist vor allem ein Bereich, in dem die Industrie inspirierende Beispiele für faire Arbeit, Ökologie und Inklusivität sein sollte.
Im Jahr 2022 wurde die Möbelfabrik Vestre (Norwegen) fertiggestellt, erreichte die höchste Nachhaltigkeitsbewertung (BREEAM Outstanding) und war mit fortschrittlicher Technologie ausgestattet. Es wurde von einer Frau entworfen, die die Berufserfahrung ihres Vaters im Hinterkopf hatte. Viktoria Millentrup, die Projektleiterin, wollte sicherstellen, dass überall dort, wo sich ein Mitarbeiter bzw. eine Mitarbeiterin aufhält, Fenster und Blick auf den Wald vorhanden sind.
Ein gutes Beispiel ist Fairphone, ein kleines Unternehmen aus den Niederlanden, das nachhaltige Smartphones herstellt. Fairphone setzt sich dafür ein, Ungerechtigkeiten in der Elektronikindustrie zu verringern. Dazu gehören faire Löhne, sichere Arbeitsbedingungen und der verantwortungsvolle Umgang mit Materialien. Für dieses Engagement hat Fairphone die "Rank a Brand"-Zertifizierung erhalten.
Die "Rank a Brand"-Zertifizierung zeigt, wie nachhaltig und sozialverantwortlich ein Unternehmen arbeitet. Marken werden untersucht und bewertet, z. B. in den Bereichen Umweltschutz, faire Arbeitsbedingungen und Transparenz. Unternehmen mit guten Bewertungen dürfen diese Zertifizierung nutzen, um zu zeigen, dass sie wirklich nachhaltig handeln.
Im Jahr 2020 lebten 55 % der Weltbevölkerung in städtischen Gebieten, Tendenz steigend. SDG 11 fördert die Entwicklung nachhaltiger Städte und Gemeinden und fördert eine verantwortungsvolle Urbanisierung.
Jedes Jahr werden etwa 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel verschwendet, während Millionen Menschen hungern. SDG 12 fordert nachhaltige Konsummuster und eine effiziente Ressourcennutzung.
Initiativen wie Eat Grim und Too Good To Go (Dänemark) oder Fruta Feia (Portugal) fördern einen verantwortungsvollen Konsum und eine verantwortungsvolle Produktion, indem sie fehlerhafte oder überschüssige Lebensmittel, die andernfalls im Müll landen würden, retten und sie den VerbraucherInnen zu reduzierten Preisen anbieten. Durch die Reduzierung von Abfällen in der Lebensmittelindustrie spielen diese Organisationen eine entscheidende Rolle bei der Erreichung der SDG-12-Ziele eines nachhaltigen Konsums und der Reduzierung von Lebensmittelverlusten in der gesamten Lieferkette.
Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre erreichte im Jahr 2020 414 ppm, den höchsten Stand seit Millionen Jahren. SDG 13 fordert die Länder dazu auf, entschlossene Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels durch politische Maßnahmen und Initiativen zu ergreifen.
Meeresökosysteme unterliegen enormen Veränderungen. Das 14. Ziel setzt sich für die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der Ozeane und Meeresressourcen ein. Wer ergreift Maßnahmen?
Obwohl ihr Schwerpunkt auf dem Meer liegt, setzt sich The Ocean Cleanup, eine niederländische Non-Profit-Organisation, die 2013 von Boyan Slat gegründet wurde, für die SDGs 13 und 14 ein. Das Unternehmen ist auf die Entwicklung fortschrittlicher Technologien zur Entfernung von Plastikmüll aus den Weltmeeren spezialisiert. Ihre innovativen Systeme nutzen passive Drifttechnologie, um Meeresplastik einzufangen und zu konzentrieren und so die Auswirkungen der Plastikverschmutzung auf Meeresökosysteme zu mildern.
Jedes Jahr sterben schätzungsweise 10.000 Tier- und Pflanzenarten aus, vor allem weil ihre Lebensräume zerstört werden. Viele Organisationen, ob groß oder klein, versuchen, dieses Problem zu lösen. Dabei wird das Thema "Greenwashing" oft diskutiert. Einige Unternehmen pflanzen z. B. Bäume, um ihren CO2-Ausstoß auszugleichen. Doch manchmal geschieht das nur zum Schein, ohne wirklich etwas für die Umwelt zu tun.
Ein gutes Beispiel für eine kleine Organisation, die zum SDG 15 (Leben an Land) beiträgt, ist TreeSisters. Diese gemeinnützige Organisation fördert und unterstützt Aufforstungsprojekte weltweit. Sie motiviert Menschen und Gemeinschaften, Bäume zu pflanzen, um die natürlichen Lebensräume zu schützen und wiederherzustellen. Ihre Arbeit hilft nicht nur, Wälder zurückzubringen, sondern auch, die Artenvielfalt und Ökosysteme unseres Planeten zu bewahren.
Im Jahr 2020 flossen nur 0,42 % der offiziellen Entwicklungshilfe in Frieden und Sicherheit. Unvoreingenommene Institutionen sind für die Korruptionsbekämpfung und die Förderung guter Regierungsführungspraktiken von entscheidender Bedeutung.
Die internationale Entwicklungshilfe belief sich im Jahr 2020 auf insgesamt 153,2 Milliarden Euro, was die Bedeutung der globalen Zusammenarbeit für die Erreichung aller SDGs widerspiegelt. Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) spielt eine zentrale Rolle beim Aufbau des globalen Netzwerks und der Zusammenarbeit mit Regierungen, Organisationen und Unternehmen weltweit und erleichtert die Umsetzung nachhaltiger Initiativen weltweit.
Quellen: (Vereinte Nationen) (Bloomberg)
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Ohne Zweifel steht die Welt vor beispiellosen Herausforderungen. Um den Weg in eine nachhaltige Zukunft zu ebnen, hat die UNO 17 Leitprinzipien entwickelt: die sogenannten Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs). Doch was genau verbirgt sich dahinter, und wie betreffen sie Ihr Leben?
Diese Ziele, auch bekannt als Agenda 2030, decken eine Vielzahl von Bereichen ab, die globale Probleme wie Armut, Ungleichheit, Klimawandel und Umweltzerstörung angehen. Dabei geht es nicht um große, abstrakte Lösungen, sondern um eine Kette konkreter Maßnahmen, die zu einer nachhaltigeren Zukunft führen.
Wenn diese Ziele in unseren Alltag, unsere Arbeitsbereiche und unsere Gemeinschaften integriert werden, kommen wir einer gerechteren, nachhaltigeren und wohlhabenderen Welt für alle näher. Ob durch bewusste Konsumentscheidungen, Veränderungen in familiären Abläufen oder innovative Ansätze in Architektur und Stadtplanung – jede/r von uns hat eine Rolle dabei, diese Ziele zu verstehen und umzusetzen.
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