Für viele Menschen rund um die Welt ist es sehr teuer, im Winter die Heizung anzudrehen. Für manche ist es sogar zu teuer, sodass sie den Winter in eiskalten Häusern verbringen, die sicherlich geheizt werden sollten.
Häufig wird davon gesprochen, dass man eben einfach ein paar Lagen mehr anziehen soll. Das reicht jedoch in der Realität nicht aus. Ein kaltes Zuhause kann sogar schwerwiegende Konsequenzen für die körperliche und psychische Gesundheit haben.
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In verschiedenen Ländern rund um die Welt haben die Menschen Schwierigkeiten, ihre Häuser im Winter zu heizen. Manchmal heizen sie überhaupt nicht.
2020 konnten beispielsweise 36.000 Menschen in Europa ihr Zuhause nicht angemessen warm halten.
Manche Menschen sind jedoch der Meinung, dass das Leben in einem kalten Zuhause schlimmstenfalls unangenehm ist und sich einfach überstehen lässt, indem man mehr Lagen anzieht.
Studien haben jedoch gezeigt, dass das Leben in einem nicht angemessen geheizten Haus sowohl kurzfristig als auch langfristig schwere Folgen für die Gesundheit haben kann.
Eine direkte Folge geringer Temperaturen im Haus ist die leichte Verengung der Blutgefäße. Das erhöht den Blutdruck und behindert den Kreislauf.
Unser Blut wird auch etwas dickflüssiger, was zum Teil an der gesteigerten Produktion eines Proteins namens Fibrinogen und anderer Moleküle liegt, die Gerinnung verursachen.
Auch wenn diese Veränderungen unbedeutend erscheinen, kann die letzte Folge davon ein Schlaganfall oder Herzinfarkt sein.
Es gibt auch Berichte über verschlimmerte Symptome von Menschen, die mit chronischen Schmerzen durch Erkrankungen wie das Ehlers-Danlos-Syndrom leben.
In einer Fallstudie aus dem Jahr 2016 berichtet beispielsweise eine Frau mit der Erkrankung, wie die Schmerzen in ihren Armen und der Nase bei kaltem Wetter deutlich schlimmer werden.
Vor Kurzem beschrieb eine Frau, die mit dem Ehlers-Danlos-Syndrom im Vereinigten Königreich lebt, wie es ihr im Winter schwerer fällt, aus dem Bett zu kommen aufgrund der Schmerzen in ihren Gelenken.
Und dann gibt es noch weniger offensichtliche Gesundheitsrisiken, die mit kalten Temperaturen im Haus verbunden sind.
So entscheiden sich zum Beispiel viele Menschen dafür, mehrere Lagen oder sogar Mütze, Schal und Handschuhe zu tragen, anstatt die Heizung anzustellen.
Woran sie jedoch vielleicht nicht denken, ist, dass dies ihre Beweglichkeit einschränkt und sogar das Unfall- oder Sturzrisiko erhöht.
Dieses Risiko ist im Allgemeinen für ältere Menschen höher, die außerdem ein höheres Risiko für schwerwiegende Konsequenzen haben, falls es zu einem Unfall kommt.
Zusätzlich zu den direkten Konsequenzen von kalten Temperaturen im Haus gibt es noch gesundheitliche Probleme, die auf damit zusammenhängende Umweltfaktoren zurückzuführen sind.
Besonders Feuchtigkeit und Schimmel kommen in schlecht geheizten Häusern viel häufiger vor und können sich stark auf die Gesundheit auswirken.
So können beispielsweise die Sporen, die von Schimmelpilzen freigesetzt werden, die Lunge reizen und Erkrankungen wie Asthma verschlimmern.
Tatsächlich kann laut einer neun-jährigen Studie das Leben in einem feuchten und schimmeligen Haus über eine längere Zeit die Wahrscheinlichkeit für einen Abfall der Lungenfunktion deutlich erhöhen.
Die Studie maß die Lungenfunktion der Teilnehmenden, indem Variablen, darunter etwa, wie viel Luft sie innerhalb einer Sekunde ausatmen konnten, untersucht wurden.
Im Fall von Kindern, die in feuchten und schimmeligen Häusern wohnen, haben Studien gezeigt, dass dies die Wahrscheinlichkeit für Atemwegsinfektionen erhöhen kann.
Dies war während der Covid-19-Pandemie und in ihrer direkten Folge eine besondere Sorge von ExpertInnen für öffentliche Gesundheit.
Sie machten sich Sorgen über die Immunität der Kinder, die sie infolge der Corona-Lockdowns bereits als eingeschränkt betrachteten.
Ende 2022 veröffentlichte die BBC einen Artikel über die Maßnahmen, die ÄrztInnen ergriffen, um Neugeborene vor den Atemwegsrisiken zu schützen, die durch Schimmel und Feuchtigkeit entstehen.
Wenn Babys zu früh geboren wurden und künstlich beatmet werden mussten, schickten sie die ÄrztInnen mit einer Sauerstoffversorgung nach Hause, sobald sie bereit waren, das Krankenhaus zu verlassen.
ExpertInnen warnen davor, dass Schimmel und Feuchtigkeit schon für einen gesunden Erwachsenen ein Risiko darstellen, das sich bei einem kleinen Baby noch vervielfacht.
Es gibt auch Studien, die zeigen, dass das Leben in einer kalten Wohnung erhebliche negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit eines Menschen haben kann.
Es ist gut vorstellbar, dass die ständige Sorge, ob man es warm haben wird oder nicht, Ängste auslöst.
Gefühle der Scham oder Verlegenheit darüber, die Heizrechnung nicht bezahlen zu können, können ebenfalls dazu führen, dass sich die Menschen zurückziehen, was die Gefühle von Traurigkeit und Einsamkeit verstärkt.
Um dieses Problem zu lösen, gibt es viele Wohlfahrtsverbände, die großartige Arbeit leisten, um Menschen zu unterstützen, die sich im Winter nicht selbst warm halten können.
Wenn wir dieses Problem jedoch endgültig lösen wollen, müssen Regierungen beginnen, Energiearmut als ein Problem der öffentlichen Gesundheit zu behandeln und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Quelle: (BBC)
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Für viele Menschen rund um die Welt ist es sehr teuer, im Winter die Heizung anzudrehen. Für manche ist es sogar zu teuer, sodass sie den Winter in eiskalten Häusern verbringen, die sicherlich geheizt werden sollten.
Häufig wird davon gesprochen, dass man eben einfach ein paar Lagen mehr anziehen soll. Das reicht jedoch in der Realität nicht aus. Ein kaltes Zuhause kann sogar schwerwiegende Konsequenzen für die körperliche und psychische Gesundheit haben.
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