Biochemikerin Karen Hurd entwickelte diese Diät in den frühen 90er Jahren. Nachdem ihre Tochter mit Pestiziden in Kontakt kam, suchte Hurd nach Wegen, die Leber und Nieren mithilfe von Ernährung zu entgiften.
Hurd suchte nach Ernährungsweisen, die die Gesundheits- und Entgiftungsfunktion der Leber und Nieren verbessern und so den Körper bei der Heilung unterstützen.
Bohnen stecken voller löslicher Ballaststoffe, d. h. pflanzliche Nahrung, die nicht von den Enzymen im Verdauungssystem zerkleinert wird.
Stattdessen ziehen lösliche Ballaststoffe Wasser an und verwandeln sich damit in eine gelartige Substanz im Verdauungstrakt. Diese hilft dabei, Abfallprodukte aus dem Körper zu transportieren.
Giftstoffe, Chemikalien und überschüssige Hormone müssen den Körper über Ausscheidungen verlassen. Lösliche Ballaststoffe binden sich im Körper an diese Stoffe und die Gallenflüssigkeit, um sie dann auszuscheiden.
Um Giftstoffe zu beseitigen, wird Gallenflüssigkeit aus der Leber freigesetzt, um sie zu zerkleinern. Diese Gallenflüssigkeit wird im Körper wiederverwendet und zirkuliert zwischen der Leber und dem Dünndarm hin und her.
Sobald die Giftstoffe im Verdauungstrakt an die Ballaststoffe gebunden sind, verlassen sie den Körper, ohne wieder in den Kreislauf aufgenommen zu werden. Falls dieser Prozess nicht regelmäßig stattfindet, wird der Körper träge.
Es ist wichtig, dass sich Östrogen nicht im Körper ansammelt. Bei einer ballaststoffarmen Ernährung und damit geringer Ausscheidung gelangt das fettlösliche Hormon wieder in den Blutkreislauf zurück.
Der hohe Gehalt an löslichen Ballaststoffen in Bohnen hilft dem Körper, Giftstoffe und Hormone wirkungsvoll zu entfernen. Dies ist die Grundidee hinter dieser Diät.
Viele Menschen leiden jedoch unter Verdauungsproblemen, wenn sie Bohnen essen. Bestimmte Darmbakterien ernähren sich von löslichen Ballaststoffen und produzieren Gas, was weniger angenehme Folgen hat.
Die Verfechter dieser Diät geben jedoch an, dass sich diese Nebenwirkungen mit der Zeit, wenn sich der Körper an den neuen Ballaststoffgehalt gewöhnt, abschwächen.
Ob es dieses kurzzeitige Unwohlsein wert ist? Die Forschung zeigt, dass eine ballaststoffreiche Ernährung viele gesundheitliche Vorteile birgt.
Die Rolle von Ballaststoffen für die Gesundheit des Magen-Darm-Trakts ist unbestreitbar, denn sie ernähren die freundlichen Bakterien im Darm und tragen so zum Gleichgewicht des Darmmikrobioms bei.
Die Forschung hat gezeigt, dass eine ballaststoffreiche Ernährung zur Regulierung des Blutzuckerspiegels beiträgt, das Risiko für Herzkrankheiten, Diabetes, Fettleibigkeit und das Reizdarmsyndrom (IBS) verringert und die Gewichtsabnahme unterstützt.
Auf dem offiziellen Diät-Plan stehen drei bis sechs Mal am Tag Bohnen- und/oder Linsensuppen für mindestens drei Monate.
Es gibt auch andere, ähnliche Diäten wie die 7-Tage-Bohnen-Diät zum Abnehmen oder den 30-Tage-Diätplan zum Abnehmen mit Bohnen. Ihre Funktion unterscheidet sich von der des Protokolls, da sich diese Pläne darauf konzentrieren, wie man Bohnen zum Abnehmen verwenden kann.
Laut dieser Diät sollten Sie neben dem Konsum von Bohnen und Linsen außerdem Ihren Fettkonsum reduzieren.
Zu den Bohnen sollten drei handtellergroße Portionen eines effizienten und mageren Proteins serviert werden. Dazu gehören fettarmes Fleisch, Eier, Geflügel, Fisch und Meeresfrüchte.
Pro Tag sollten drei bis fünf Portionen à 80 g Gemüse oder 80 bis 120 g grünes Blattgemüse gegessen werden. Diese Gemüse stellen die unlöslichen Ballaststoffe bereit, die die lösliche Komponente ergänzen.
Tomaten, grüne Bohnen und Süßkartoffeln zählen zum Gemüse, während Grünkohl, Spinat, Rucola und Endivien Beispiele für grünes Blattgemüse sind. Mais und Kartoffeln zählen zu den Stärken und damit nicht zum Gemüse.
Nuss- oder Samenöle, die bei Raumtemperatur flüssig sind, sowie Lebensmittel wie Avocado und Nüsse zählen zu den ungesättigten Fetten.
Kokosöl und Butter zählen zu den gesättigten Fetten und werden daher nicht empfohlen.
Koffein, egal in welcher Menge, ist bei dieser Diät nicht erlaubt, da es eine Kortisolreaktion auslösen kann. Von Milchprodukten, gesättigten Fetten, Kaugummi, Alkohol, verarbeiteten Lebensmitteln und Zucker oder jeglicher Art von Süßstoff wird abgeraten.
Es wird empfohlen, täglich etwa 3 Liter gefiltertes Wasser zu trinken, vorzugsweise warm oder heiß. Die genaue Menge hängt jedoch vom Gewicht der Person ab. Dies soll helfen, Dehydrierung vorzubeugen und die Stoffwechselgeschwindigkeit anzuregen.
Nahrungsergänzungsmittel, kohlensäurehaltiges Wasser und Gewürze wie Ketchup sind weiterhin erlaubt, wenn sie pro Portion weniger als 5 g Zucker enthalten. Kohlensäurehaltiges Wasser zählt allerdings nicht für die Wasserzufuhr.
Neben den Essensempfehlungen und der Wasserzufuhr wird außerdem dazu geraten, mindestens acht Stunden pro Nacht bzw. 56 Stunden pro Woche zu schlafen.
Diese Diät empfiehlt neben dem Ernährungsplan auch sanftes Training wie Gehen, langsames Yoga oder Pilates.
Der Hauptgrund, diese Diät auszuprobieren, ist die Hormonbalance. Bevor Sie Veränderungen an Ihrer Ernährung vornehmen, sollten Sie sich jedoch immer ärztlichen Rat einholen.
Indem Bohnen über Nacht in Wasser eingelegt und anschließend im Dampfdrucktopf gekocht werden, werden die Auswirkungen ihres Lektin- und Phytinsäuregehalts auf das Verdauungssystem gelindert. Das heißt, sie werden dadurch leichter verdaulich.
Auch wenn die Vorteile einer ballaststoffreichen Ernährung gut erforscht sind, handelt es sich bei vielen der Behauptungen um Anekdoten. Indem Sie mehr Bohnen in Ihre Ernährung integrieren, nehmen Sie mehr Ballaststoffe auf, selbst wenn Sie der Diät nicht vollständig folgen.
Quellen: (CBS News) (Simple Gold Life) (YOU'RE GREAT) (Diet Spotlight) (Marathon Handbook) (Primary Beans)
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Was genau ist die Bean-Protocol-Diät?
Dieser Ernährungsplan soll die Hormone regulieren
LIFESTYLE Diät
Sie essen gerne Bohnen? So gerne, dass Sie sich vorstellen könnten, sie jeden Tag zu jeder Mahlzeit zu essen? Das ist das Grundkonzept der Bean-Protocol-Diät. Die mikrobiom-fördernde und entzündungshemmende Diät kann unterschiedlich lang durchgezogen werden.
Offiziell wird eine Diätdauer von mindestens drei Monaten empfohlen, um von den Vorteilen zu profitieren. Das Bean-Protocol soll beim Umgang mit den Symptomen hormoneller Erkrankungen wie PMS, Endometriose, Akne und sogar Menstruationsschmerzen helfen.
Neugierig? Dann klicken Sie weiter, um mehr über das Bean-Protocol herauszufinden.